Späte Mütter
„Bin ich dem Kinderkriegen noch gewachsen?“

Erst Schule und Ausbildung, dann beruflicher Ein- und Aufstieg – immer mehr Frauen sind Mitte oder Ende Dreißig, wenn für sie die Baby-Frage aktuell wird. Zugleich tauchen Überlegungen auf wie z. B. „Habe ich noch ein paar Jahre Zeit?“ oder „Bin ich vielleicht schon zu alt?“
Aus medizinischer Sicht
... spricht bei gesunden Frauen nichts gegen eine Schwangerschaft mit Mitte oder Ende Dreißig. Sogar mit Anfang Vierzig ist das Kinderkriegen heute kein völliges Tabu mehr. Aus medizinischer Sicht ist zwar eine Zunahme von Veränderungen des Erbgutes – die bekannteste ist das so genannte „Down-Syndrom“ – zu verzeichnen. Die überwiegende Zahl der Kinder kommt jedoch vollkommen gesund zur Welt. Dabei spielt eine wichtige Rolle, dass „reifere“ Frauen häufig gesünder leben, mehr auf sich und ihr ungeborenes Baby achten und die modernen Vorsorgemaßnahmen besser nutzen.
Rein nervlich
... verkraften ältere Frauen das Mutterwerden oft sogar besser. Sie stehen fest im Leben und wissen, was sie wollen. Im Beruf haben sie sich schon etabliert, sodass sie weniger Druck ausgesetzt sind. Das macht ältere Frauen häufig insgesamt gelassener und ausgeglichener: Sie genießen die Schwangerschaft mit mehr Muße und bereiten sich auf ihr neues Leben in aller Ruhe vor. Wie man dann z. B. mit dem Stillen oder dem nächtlichen Aufstehen klar kommt, ist letztlich eine Frage des Typs. Im Großen und Ganzen genießen hier jüngere – ebenso wie fitte und flexible – Frauen einen kleinen Vorteil.
Gesellschaftlich betrachtet
... zeichnet sich eine gewisse Tendenz zur späteren Mutterschaft ab. Noch Mitte der 80er Jahre waren nur 3,5 Prozent der Frauen, die zum ersten Mal Mutter wurden, älter als 35. Heute liegt dieser Anteil schon bei 12 Prozent. Auch die öffentliche Akzeptanz ist gestiegen. So reagieren Familie, Freunde, Kollegen, jüngere Mütter oder Erzieherinnen in der Regel positiv.
Warum „Risikoschwangerschaft“?
Ab 35 Jahren spricht man grundsätzlich von einer Risikoschwangerschaft. Damit ist im Wesentlichen gemeint: Die Schwangerschaft sollte medizinisch intensiver begleitet werden, um sicher zu gehen, dass es der werdenden Mutter und dem ungeborenen Kind gut geht.
Ihre Frauenärztin / Ihr Frauenarzt informiert Sie gerne, welche Untersuchungsmethoden eine solche umfassende Vorsorge beinhalten kann.