Ihr persönlicher Impfschutz
Genießen Sie Immunität?

In Deutschland hat man im Rahmen spezieller Vorsorge-Programme Impfpläne entwickelt, die Eltern aufzeigen, wie sie ihre Kinder bis zum 14. Lebensjahr bestmöglich schützen können. Jugendliche und Erwachsene jedoch müssen eigenverantwortlich für einen ausreichenden Impfschutz sorgen. Und diese Vorsorge ist heute so wichtig wie eh und je.
Hand aufs Herz: Wissen Sie genau, wann Sie wogegen geimpft worden sind? Haben Sie einen Impfpass, in dem Ihre Schutzimpfungen und Impfauffrischungen dokumentiert werden? Sind Sie sicher, dass Sie kein unnötiges Risiko eingehen? Falls nein, geht es Ihnen wie vielen Menschen. Denn das Thema Impfschutz ist in den letzen Jahren in den Hintergrund gerückt. Leider – sagen verantwortungsbewusste Mediziner.
Unterschätztes Problem
In einer Zeit, in der Hygiene groß geschrieben wird und Epidemien selten geworden sind, rechnen viele einfach nicht mehr mit Infektionen. Dabei sorgen die zunehmenden Urlaubs- und Geschäftsreisen für einen lebhaften Austausch von Erregern. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich viele Erreger sehr schnell vermehren können. Für eine Tröpfcheninfektion beispielsweise reicht es aus, angeniest oder angehustet zu werden. Andere Erreger haften an Händen, an Besteck oder Nahrungsmitteln und werden über den Mund aufgenommen. Kommt es durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion oder sexuellen Kontakt zu einer Infektion, sind die gesundheitlichen Folgen oft alles Andere als eine Kleinigkeit: Ernsthafte und langwierige Erkrankungen können die Folge sein. Deshalb ist umfassende Immunität immer und überall von großer Bedeutung. Insbesondere vor Reisen, vor geplanten Schwangerschaften sowie beim Auftreten von Infektionskrankheiten im direkten Umfeld sollte ein ausreichender Impfschutz sicher gestellt sein.
Die Top 6
Von Masern über Kinderlähmung und Keuchhusten bis hin zu Röteln – das moderne Spektrum an Schutzimpfungen bietet Schutz vor vielen Erkrankungen. Sechs Infektionskrankheiten kommt jedoch besondere Bedeutung zu:
1. Tetanus
Wundstarrkrampf wird durch ein sporenbildendes Bakterium hervorgerufen, das überall in der Erde und im Straßenstaub vorkommt und über kleinste Verletzungen der Haut in den Körper eindringt. Ist die Erkrankung einmal ausgebrochen, können allenfalls die Symptome gelindert werden. Etwa jeder dritte Fall endet jedoch tödlich, weil es keine geeignete Therapie gibt. Das ist auch der Grund, warum die vorbeugenden Impfungen so ernst genommen werden müssen.
2. Diphtherie
... wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und ist mit vielen Komplikationen und einer hohen Sterblichkeitsrate verbunden. Nach einer Infektion kann es – manchmal bei sehr schnellem Verlauf – zu geschwollenem Gewebe im Rachenraum, zu Organschäden, Nervenstörungen und Herzmuskelentzündungen kommen.
In Osteuropa und Russland taucht Diphtherie wieder verstärkt auf, so dass auch hierzulande, wo nur wenige Menschen geimpft sind, das ernste Risiko einer Epidemie bestehen kann. Davor warnt zur Zeit auch die Weltgesundheitsorganisation.
3. Hepatitis A
Das sehr überlebensfähige Hepatitis-AVirus gelangt über die Ausscheidung mit dem Stuhl ins Abwasser und, bei ungenügenden Reinigungs- und Aufbereitungsmaßnahmen, auf diesem Wege in Gewässer und das Trinkwasser. Wird nun dieses Wasser zum Waschen von z. B. Obst und Salat oder als Badewasser genutzt, kann es zu einer Infektion kommen. Erste Anzeichen sind meist Übelkeit, Durchfälle, Dunkelfärbung des Urins, Fieber, Druckschmerzen im rechten Oberbauch und eine Gelbfärbung des Augapfels. An Hepatitis A kann aufgrund der leichten Übertragbarkeit prinzipiell jeder Mensch erkranken. Besonders gefährdet sind Kinder, Jugendliche, Weltreisende und Menschen in wärmeren Ländern, wozu auch die Mittelmeerländer zählen. Auch in Überschwemmungsgebieten empfiehlt sich der Impfschutz ganz besonders.