Blutuntersuchungen in der Schwangerschaft
Denn sicher ist sicher

Gesundheit ist das A und O für einen ungestörten Verlauf der Schwangerschaft. Doch Infektionen lassen sich – auch mit der größten Vorsicht – nicht immer ausschließen. Welche Blutuntersuchungen weiter helfen können, erfahren Sie hier:
Toxoplasmose
Für die werdende Mutter selbst ist die Toxoplasmose nur eine gutartige Infektion, deren geringfügige Symptome an eine leichte Grippe erinnern. Wird jedoch das ungeborene Kind infiziert, können Fehlbildungen des Gehirns und Erblindung die Folge sein. Die Infektion kann beim Genuss von infiziertem rohen oder nicht durchgebratenen Fleisch sowie beim Kontakt mit den Exkrementen bzw. Körperflüssigkeiten von Tieren (vor allem Katzen) erfolgen. Auch durch Gartenarbeit o.ä. können Erreger über die Hände in den Mund gelangen. Vorsichtshalber sollten Schwangere deshalb ruhig über einen Test nachdenken, mit dem man nachweisen kann, ob man schon einmal Toxoplasmose hatte oder nicht. Wenn ja, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen: es besteht Immunität.
Übrigens: In Österreich und Frankreich gehören Toxoplasmose- Vorsorgeuntersuchungen routinemäßig zur gesetzlichen Schwangerschaftsvorsorge. In Deutschland aber zahlen die Krankenkassen nur bei Verdacht auf Erkrankung.
Hepatitis-B
Mehr als 5.000 gemeldete Erkrankungen jährlich, die tatsächliche Zahl schätzt man auf ein Zwei- bis Dreifaches: Hepatitis- B ist nach wie vor ein ernstes Thema. Über 1.000 Neugeborene werden im Jahr von der Mutter angesteckt. Mit dem Erreger der infektiösen Gelbsucht Hepatitis-B kommt man durch Blut und Blutprodukte, durch blutende Verletzungen und beim Intimkontakt in Berührung. Das Virus kann bei der Geburt auf das Baby übertragen werden. Wissen die Ärzte von einer Infektion der Mutter, wird das Kind unmittelbar nach der Geburt immunisiert und erkrankt in der Regel gar nicht erst an einer infektiösen Gelbsucht. Der vom Gesetzgeber vorgesehene Hepatitis- B-Test gegen Ende der Schwangerschaft ist also ein wichtiges Mittel zur Vorsorge.
Röteln
Trotz umfassender Impfprogramme: In Deutschland haben zurzeit 5 bis 10% aller Frauen keine Immunität gegen Röteln. Dabei ist eine Infektion vor allem während der ersten drei Schwangerschaftsmonate sehr gefährlich und kann zu einer Fehlgeburt oder massiven Fehlbildungen führen. Am besten ist es deshalb grundsätzlich, mindestens drei Monate vor Beginn einer Schwangerschaft zu klären, ob Immunität besteht oder eine Impfung notwendig ist. Ergibt ein Test während der Schwangerschaft, dass kein Schutz vorliegt, sollte der Kontakt zu an Röteln erkrankten Kindern unbedingt vermieden und bei verdächtigen Symptomen der Frauenarzt aufgesucht werden.