Gefühlschaos nach der Geburt

Keine Sorge, Sie schaffen das!

Gefühlschaos ist ganz natürlich ©FOTOLIA/Vladimir Melnik
Gefühlschaos ist ganz natürlich ©FOTOLIA/Vladimir Melnik

Ein Baby bringt Freude und Glück – heißt es im Allgemeinen. Doch manchmal fallen Mütter nach der Geburt in ein richtiges Stimmungsloch. Und das ist vollkommen verständlich!

 

Die hormonellen Umstellungen, die Strapazen der Geburt, die Verantwortung für diesen kleinen Menschen – es gibt kaum eine größere Veränderung im Leben einer Frau als Mutter zu werden. Vieles ist anders und verunsichert, das Gewohnte und das Bisherige zählen nicht mehr, neue Gedanken und Sorgen kreisen durch den Kopf. Weit mehr als die Hälfte aller jungen Mütter reagieren darauf mit dem so genannten Baby Blues, der in den ersten 10 Tagen nach der Geburt einsetzt und in der Regel nur wenige Tage anhält. Betrachten Sie diese kurze Zeit als etwas ganz Normales – und fordern Sie Verständnis, Zuwendung und Ruhe von Ihren Mitmenschen ein.

 

Postnatale Depressionen sind selten – und kein unabänderliches Schicksal

Noch heute ist nicht definitiv geklärt, warum bei manchen Frauen im ersten Jahr nach der Geburt leichtere bis schwere Depressionen einsetzen. Junge Mutter oder Frau Anfang 40, verheiratet oder Single, Wunschkind oder „Verhütungsfehler“ – die Lebensumstände scheinen keinen erkennbaren Einfluss zu haben. Bei mehrfachen Müttern kann es sich von Kind zu Kind sogar ganz unterschiedlich verhalten.

Symptomatisch für postnatale Depressionen (nicht zu verwechseln mit der

Wochenbettpsychose, deren minimales Risiko bei ca. 0,1% liegt) sind anhaltende Traurigkeit, Energiemangel und Ängste auf der einen Seite, Reizbarkeit, Ungeduld und Streitsucht auf der anderen Seite. So schwierig es in einer solchen Situation sein mag: Lassen Sie sich aktiv unterstützen, gönnen Sie sich möglichst viel Ruhe – und suchen Sie ärztlichen Rat und Hilfe! Erste Anlaufstelle für die Betroffenen ist in jedem Fall die frauenärztliche Praxis. Dort wird man Ihnen Wege aufzeigen, Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu stärken und – falls notwendig – weitere Spezialisten nennen.

 

In diesem Zusammenhang gut zu wissen: Die modernen Behandlungsmethoden führen oft schon nach wenigen Wochen zu einer spürbaren Besserung – und lassen sich sogar an die besonderen Bedürfnisse in der Stillzeit anpassen. Ein hilfreiches Angebot stellen außerdem Gesprächskreise dar, in denen man sich mit anderen Frauen in ähnlicher Situation austauschen kann.

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